Dieses Funktionsset unterstützt die Zusammenarbeit zwischen Architekten und Tragwerksplanern.
Übersicht
In diesem Workflow erzeugt Archicad ein Tragwerksanalyse-Modell, das auf dem physischen (architektonischen) Modell basiert. Das Tragwerksanalyse-Modell wird im Hintergrund erzeugt, parallel mit dem physischen Modell. Wenn sich das physische Modell im Bearbeitungsprozess ändert, wird das zugehörige Tragwerksanalyse-Modell automatisch aktualisiert. Das Tragwerksanalyse-Modell ist kein separates Modell; es ist eher eine vereinfachte Darstellung des physischen Modells.
Das Tragwerksanalyse-Modell wird an einen Tragwerksplaner übergeben, der das Modell in seinem eigenen Analyseprogramm (z. B. SCIA Engineer) öffnet.
Im Analyseprogramm führt der Ingenieur die Analysesimulation und Konstruktionsoptimierung durch, um alle erforderlichen Änderungen am Tragwerksanalyse-Modell vorzunehmen. Das Tragwerksanalyse-Modell wird anschließend nach Archicad exportiert; hier wird das physische Modell mit den Änderungen aktualisiert. In diesem bidirektionalen Workflow entfällt die Dateiumwandlung, sodass es auch keinen Datenverlust gibt.
Die Interoperabilität mit Tragwerksanalyse-Programmen wird durch den Einsatz des Structural Analytical Format (SAF) gewährleistet, das explizit für solche Software optimiert wurde und einen wesentlich schnelleren Modellaustausch-Workflow ermöglicht (z. B. im Vergleich mit einem IFC-basierten Workflow).
Weitere Archicad-Funktionen - Modell vergleichen, Issue Management, Änderungsverfolgung in Teamwork und Modellüberprüfung für physische und analytische Modelle - unterstützen diesen Workflow ebenfalls.
Wie erstelle ich ein Tragwerksanalyse-Modell?
Verwenden Sie das Umschaltelement Tragwerksanalyse-Modell
•vom Menü Ansicht aus
•von der Symbolleiste Tragwerksanalyse-Modell aus
Welche Teile des Archicad-Modells werden zu einem Teil des Tragwerksanalyse-Modells?
1.Tragende Elemente
2.Die einen Kern enthalten
3.Die mit einem geeigneten Archicad-Werkzeug erstellt wurden. Siehe Elemente des Tragwerksanalyse-Modell.
–Träger und Stützen werden als 1D-Bauteile dargestellt
–Decken, Wände und Einzel-Dächer werden als 2D-Bauteile dargestellt
4.Aktiviert auf der Elementebene (definieren Sie das Element als Tragendes Element im Teilfenster Tragwerksanalyse-Modell bzw. Klassifikation der Element-Einstellungen)
5.Ist im Modell vorhanden wie durch den Umbaustatus definiert (wenn es als "Abbruch" oder "Neubau" definiert und im aktuellen Ausschnitt ausgeblendet ist, wird es im Tragwerksanalyse-Modell nicht angezeigt)
6.Elementverbindungen (wie durch Ebenen-Verschneidungsgruppen definiert) werden in der Geometrie des Tragwerksanalyse-Modells widergespiegelt
7.Die Ebenen-Sichtbarkeit wird NICHT berücksichtigt. Sogar Elemente, die sich auf einer ausgeblendeten Ebene befinden, können Teil des Tragwerksanalyse-Modells sein.
Standardposition von 1D- und 2D-Bauteilen
Ein Element des Tragwerksanalyse-Modells wird standardmäßig im Schwerpunkt des Elements (für 1D-Bauteile) oder in der Mitte der Kernebene des Elements (für 2D-Bauteile) erzeugt.
Diese Grundeinstellung kann für jedes Element in seinen Einstellungen mit der Exzentrizitäts-Steuerung geändert werden. Sie können die Exzentrizitäts-Steuerung beispielsweise in den Decken-Grundeinstellungen verwenden, sodass das 2D-Bauteil immer in der oberen Ebene der Decke erzeugt wird.
Siehe Exzentrizität.
Automatische Anpassungen nach Erstellungsregeln
Die "Regeln für die Erstellung des Tragwerksanalyse-Modells" werden bei jedem Erstellen automatisch angewendet.
Diese Regeln bestimmen die Geometrie von 1D- und 2D-Bauteilen und entsprechende End-/Kantenfreiheits-Definitionen. Ziel ist ein optimiertes und korrektes Tragwerksanalyse-Modell, das kompatibel mit externen Analyseprogrammen ist.
Arbeitsumgebung und Befehle für die Tragwerksplanung
Elemente des Tragwerksanalyse-Modell
1D-Bauteile (Stütze und Träger)
2D-Bauteile (Decke, Wand, Dach)
Darstellung des Tragwerksanalyse-Modells