Eigenschafts-Einstellungen der Strukturen (Energiebewertung)
Der U-Wert ist der Wärmedurchgangskoeffizient der ausgewählten Struktur. Verwenden Sie den U-Wert Rechner zum Berechnen der thermisch-physikalischen Eigenschaften der Strukturen Ihres Projekts auf Basis der thermischen Eigenschaften ihrer jeweiligen Baustoffe.
Anmerkung: Für eine einfachere und schnellere, aber weniger exakte Methode bearbeiten Sie den U-Wert manuell.
Siehe U-Wert (R-Wert) überschreiben.
Wählen Sie eine Struktur in der Liste aus. Klicken Sie anschließend in der Spalte U-Wert - bei rotem, geschlossenem Schloss - auf die Schaltfläche mit den drei Punkten, um das Dialogfenster U-Wert-Rechner aufzurufen.
Im U-Wert-Rechner sind die Schicht(en), die die ausgewählte Struktur bilden, mit ihren relevanten Eigenschaften aufgelistet (Dicke, Wärmeleitfähigkeit, Dichte und Wärmekapazität). Alle diese Eigenschaften haben einen Standardwert.
Anmerkung: Diese Werte werden aus dem Teilfenster Physikalische Eigenschaften des Archicad Dialogfensters Baustoffe abgeleitet. Sie können jeden dieser Werte manuell ändern.
Je nach lokalen Vorschriften können Sie den R-Wert (Wärmeduchlasswiderstand) bevorzugen, welcher der Kehrwert des U-Wertes ist. Um R-Werte anstelle von U-Werten aufzulisten und anzuzeigen (sowohl hier als auch im Endauswertungsbericht), klicken Sie auf das Popup U-Wert: unten rechts in diesem Dialogfenster, und wählen Sie den R-Wert:.
Externe und interne Wärmeübergangszahl (Wärmeübergangskoeffizient, Wäremübertragungskoeffizient), sowie der Wärmebrückeneffekt der Struktur-Oberfläche werden links unten im Dialogfenster U-Wert (R-Wert) Rechner angezeigt. Diese Daten sind zusätzlich zu den anderen Materialeigenschaften für die Berechnung erforderlich.
Der berechnete U-Wert wird in der unteren rechten Ecke des Paneels angezeigt.
Anmerkung: Der in diesem Dialogfenster angezeigte berechnete U-Wert basiert auf den stationären Leistungsdaten der Gebäudekomponenten. Diese Art von Daten wird im Auswertungsbericht zur Energieeffizienz unter Schlüsselwerte/Wärmeübertragungskoeffizienten angezeigt. Die Energiebewertung verwendet jedoch einen genaueren, dynamischen Algorithmus zur Berechnung, der die Wärmeübertragung der Gebäudehüllen-Strukturen zu jeder Stunde des ganzen Referenzjahres auswertet. Das Ergebnis dieser dynamischen Analyse liefert Informationen zum Energieverbrauch, zum CO2-Fußabdruck und der monatlichen Energiebilanz.
U-Wert (R-Wert) Berechnungsalgorithmus
Der U-Wert-Rechner berechnet den durchschnittlichen Wärmedurchgangskoeffizienten von Baustoffen und mehrschichtigen Strukturen auf der Basis eines stationären Algorithmus, der in den meisten nationalen Standards verwendet wird.
Zum Einbeziehen der Effekte von Wärmebrücken werden Delta-U-Werte zu den durchschnittlichen U-Werten der Strukturgruppeneinträge hinzugefügt. Die Größe der internen und externen Wärmedurchgangskoeffizienten sowie des Delta-U-Werts hängen von der Position der ausgewerteten Struktur in Relation zu der thermischen Strömung ab. Die folgenden Standardwerte werden innerhalb der Energiebewertung verwendet. Es empfiehlt sich jedoch, diese vordefinierten Werte zu überprüfen und manuell zu überschreiben, wenn die Struktursituation es erfordert oder wenn die Standards für die Lage des Projekts abweichen.
Zuweisung physikalischer Eigenschaften
Werfen Sie einen Blick auf die im U-Wert-Rechner aufgelisteten Schichten. Während der Schraffurtyp, der Name und alle Schichtdicken aus den Elementeinstellungen in Archicad abgeleitet sind, können die drei Eigenschaften rechts - Wärmeleitfähigkeit, Dichte und Wärmekapazität - von Ihnen geändert werden, falls die Standardwerte hier nicht zu Ihren tatsächlichen Projektstrukturen passen.
Zum Ändern der Werte für Wärmeleitfähigkeit, Dichte und/oder Wärmekapazität einer Schicht wählen Sie sie in der Liste des U-Wert-Rechners aus.
Klicken Sie auf die Schaltfläche mit den drei Punkten (oder doppelklicken Sie in die Zeile), um das Dialogfenster Zuweisung physikalischer Eigenschaften zu öffnen.
Das Dialogfenster Zuweisung physikalischer Eigenschaften listet alle für dieses Projekt definierten Baustoffe auf. Diejenigen Baustoffe, die in diesem Projekt tatsächlich verwendet werden, erscheinen hier mit einem Häkchen in der Spalte ganz links. Jede aufgelistete Schraffur wird mit den ihr zugewiesenen relevanten physikalischen Eigenschaften angezeigt.
Anmerkung: Diese Werte werden aus dem Paneel Physische Eigenschaften des Dialogfensters Baustoffe (Optionen > Element-Attribute > Baustoffe...) abgeleitet.
Der Baustoff, den Sie im U-Wert-Rechner ausgewählt haben, wird in der Liste hervorgehoben. Hier können Sie jeden beliebigen Wert entweder direkt bearbeiten oder durch Auswahl vordefinierter Werte aus dem Material-Katalog festlegen.
Jede Änderung hier wird automatisch auf alle Projektelemente, die diese Schraffur enthalten, angewendet.
Materialien in der Energiebewertung stehen für physische Eigenschaften (Wärmeleitfähigkeit, Dichte, Wärmekapazität, enthaltene Energie und enthaltenes CO2). Aktivieren Sie im Dialogfenster "Zuweisung physikalischer Eigenschaften" eine Zeile und klicken Sie auf die Schaltfläche Katalog... auf der rechten Seite: Dadurch rufen Sie den Material-Katalog der Energiebewertung auf.
Der Material-Katalog ist eine umfangreiche, in die Energiebewertung integrierte Datenbank, die für die Energieberechnung relevante Informationen zu den Baustoffen (Wärmeleitfähigkeit, Dichte und Wärmekapazität, enthaltene Energie und enthaltenes CO2) bereithält. Die Baustoffe sind in Hauptkategorien zusammengefasst. Durch die detaillierten Aufklapp-Listen haben Sie einen einfachen Zugriff und können schnell die gewünschte Auswahl treffen.
Wählen Sie hier ein Material aus, dessen physikalische Eigenschaften Ihren Anforderungen entspricht. Wenn Sie im Material-Katalog auf OK klicken, werden die Eigenschaften des ausgewählten Baustoffs der Schraffur zugeordnet, die Sie bei der Zuweisung physikalischer Eigenschaften ausgewählt hatten.
Auf diese Weise erhält die Berechnungs-Engine die erforderlichen physikalischen Daten für die thermische Auswertung, ohne dass Sie die Werte einzeln numerisch eingeben müssen.
Es ist möglich, einen U-Wert (bzw. R-Wert) manuell einzugeben, anstatt die Funktionen U-Wert-Rechner oder Zuweisung physikalischer Eigenschaften zu verwenden. Durch das Übergehen der Zuweisung physikalischer Eigenschaften wird die Zeit zur Auswertung eines Projekts erheblich reduziert. Dies führt jedoch zu etwas weniger exakten Ergebnissen.
Wählen Sie eine Struktur in der Liste aus. Klicken Sie anschließend in der Spalte U-Wert auf das rote, geschlossene Schloss oder - bei bereits geöffnetem Schloss (weiß) - auf die Schaltfläche mit den drei Punkten, um das Dialogfenster U-Wert überschreiben aufzurufen.
Klicken Sie auf die Popup-Schaltfläche, um nach Bedarf zwischen U-Wert und R-Wert zu wechseln. Geben Sie einfach den gewünschten Wert ein.
Bestimmen Sie mittels dieses Popup-Fensters die Klasse der Wärmespeichermasse (Leicht, Mittel oder Schwer) der ausgewählten Struktur, anstatt die Materialien aus dem Gebäudemodell zu verwenden.
Die Schwellenwerte für diese Kategorien sind:
•schwer: > 400 kg/m2
•mittel: 250 – 400 kg/m2
•leicht: < 250 kg/Grundfläche
Innerhalb der Energiebewertung sind diese vordefinierten Einstellungen mit durchschnittlichen Dichtewerten verknüpft. Diese Werte für die Dichte werden mit dem Gesamtvolumen der innenliegenden Strukturen multipliziert. Sie liefern der Berechnungs-Engine die Werte für die interne Wärmespeichermasse.
Durchlässigkeits-Einstellungen
Ändern Sie die Standard-Durchlässigkeit (Einheit: l/s,m2) der ausgewählten Gebäudestruktur, zur genauen Definition ihrer Luftdurchlässigkeit (0,6 l/s,m2 wird als niedrige, 1,6 l/s,m2 als hohe Durchlässigkeit angesehen).
Die Energiebewertung von Archicad simuliert nicht nur den Effekt der Durchlässigkeit für die stündliche Energiebilanz, sondern zeigt auch im Abschnitt Schlüsselwerte des Energieeffizienz-Berichts den Gesamt-Luftaustritt in LWR (Luftwechselrate, Luftwechsel pro Stunde) an.
Sonnenabsorption
Die Eigenschaft des Oberflächenmaterials bestimmt die Sonnenabsorptionseigenschaften der ausgewählten Struktur. Ändern Sie die Standard-Sonnenabsorption (Einheit: %) der ausgewählten Struktur, um die Kapazität zum Absorbieren der Sonnenenergie exakt zu definieren.